Innovative Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Fachkräfte in Baden-Württemberg (IFFA)

Wissenschaftliche Begleitforschung und Evaluation am Institut für Politikwissenschaft

Projektbeschreibung

Ältere Fachkräfte und ihre Beschäftigungsfähigkeit („Employability“) werden in Zukunft, nicht nur aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Fachkräften, ein wichtiges wirtschaftspolitisches Thema sein. Die Wirtschaft wird aus demografischen Gründen in Zukunft wesentlich stärker auf ältere Fachkräfte angewiesen sein als heute. Die demografische Entwicklung erfordert aufgrund einer generellen Alterung des Erwerbspersonenpotenzials und der Schrumpfung der nachrückenden Alterskohorten verstärkte Ein- statt Ausgliederungsstrategien für ältere Arbeitnehmer, um die Innovations- und Wettbewerbfähigkeit mit alternden Belegschaften aufrechtzuerhalten. Nicht zuletzt im Zuge der Finanzkrise der Sozialversicherungssysteme und der Diskussion um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sehen sich Beschäftigte unter einem verstärkten ökonomischen Druck, ihre Erwerbstätigkeit bis zum Rentenalter aufrechtzuerhalten, um den Übergang in einen finanziell prekären Ruhestand zu vermeiden. Daraus ergibt sich auch der Druck, sowohl aus der Perspektive des Individuums als auch aus der Unternehmensperspektive, stärker in die Beschäftigungsfähigkeit zu investieren. Damit ist insbesondere die berufsbegleitende Weiterbildung vor die Herausforderung gestellt, lebenslanges Lernen unter Beteiligung aller, also auch der älteren Beschäftigten, an Weiterbildungsmaßnahmen, alternsgerecht zu gestalten. Ziel des Projektes ist dem folgend die Entwicklung und Erprobung innovativer Instrumente für berufsbegleitende Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer technischer Fachkräfte in Industrie und Handwerk der Metall- und Elektrobranche.

Zusammenfassung der Projektziele

  1. Ein Netzwerk von kompetenten Bildungsinstitutionen wird gebildet und gepflegt, um Austausch und Synergieeffekte zu erzeugen.
  2. Es werden innovative, bedarfsgerechte, zielgruppenorientierte und generationsübergreifende Bildungstools entwickelt zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Fachkräfte, differenziert nach verschiedenen Wirtschaftszweigen, Branchen und Berufsgruppen.
  3. Die Toolentwicklung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung der Methodik und Didaktik für ältere Fachkräfte des Handwerks in den Branchen Metallverarbeitung und Elektrotechnik, für die Berufsgruppe der Ingenieure und für Fachkräfte der Industrie unterhalb des Ingenieurniveaus.
  4. Zur Validierung der Toolentwicklungsergebnisse werden Transferseminare für die Zielgruppen von den beteiligten Bildungsträgern durchgeführt.
  5. Die parallele und kontinuierliche Evaluation der Transferseminare durch eine wissenschaftliche Begleitforschung sichert eine kontinuierliche Verbesserung der Bildungstools, da Probleme im Verlauf der Umsetzung frühzeitig erkannt und behoben werden können.
  6. Die Ergebnisse des Projekts werden in eine breitere Öffentlichkeit getragen, um die älteren Fachkräfte selbst, die sie beschäftigenden Unternehmen sowie am Thema interessierte Akteure aus Politik und Verwaltung zu sensibilisieren.

Beteiligte Partner des IFFA-Netzwerkes

BBQ – Berufliche Bildung gGmbH
GARP Bildungszentrum für IHK Region Stuttgart e.V.
Handwerkskammer Region Stuttgart
IHK Bildungshaus der Region Stuttgart, Remshalden
IHK Verein zur Berufsforderung, Ludwigsburg und Böblingen

Drittmittel: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg aus Mitteln der Zukunftsoffensive III
Federführung des IFFA-Netzwerkes: BBQ – Berufliche Bildung gGmbH
Laufzeit: Januar 2006 bis Juni 2008
Projektleitung am IfP: Prof. Dr. Josef Schmid
Projektbearbeitung: Lucy Bangali, M.A.