Alltagsbeziehungen und Internet

Das Projekt untersuchte die Entwicklung der Kommunikationspartner und Kommunikationsbeziehungen von Internet-Nutzern aus unterschiedlichen sozialen Gruppen: männliche und weibliche Berufstätige mit hohem Bildungsabschluß in mittlerer und höherer Berufsposition sowie männliche und weibliche Berufstätige mit niedrigem Bildungsabschluß (untere und mittlere Berufsposition). Es wurden sowohl technikpessimistische Annahmen über eine Abnahme direkter Kommunikationsbeziehungen durch Internetnutzung als auch technikoptimistische Prognosen über eine horizontale und vertikale Entgrenzung sozialer Beziehungen mit Hilfe neuer Telekommunikationsformen geprüft. Das Projekt, das an volkskundlich-kulturwissenschaftliche Studien zum Verhältnis von direkter und medialer Kommunikation anknüpfte, wählte einen ethnographischen Zugang, der qualitative Interviews, beobachtende Teilnahme und standardisierte Befragung verband. Damit wand sich erstmals ein qualitativ orientiertes Forschungsprojekt der Frage der Veränderung der sozialen Beziehungen außerhalb des Netzes im Zusammenhang mit Internetnutzung zu.

Finanzier: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit:10/97 – 9/99
Projektleitung: Prof. Dr. Bernd Jürgen Warneken
Projektbearbeiter: Dr. Klaus Schönberger

Projektergebnisse:

  • Schönberger, Klaus/Sülzle, Almut: »Das Zuckerle für den Tag« . E-Mail – Über aufregende Anfänge zur alltäglichen Liebe. In: Burkhard, Benedikt (Hg.): liebe.komm – Botschaften des Herzens. Frankfurt/M. 2003 (Kataloge der Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Bd. 17), S. 190-199.
  • Schönberger, Klaus: » … dass jemand mal vorbeischreibt«. E-Mail im Alltag – zur Kulturanalyse eines neuen Mediendispositivs. In: Höflich, Joachim/Gebhardt, Julian (Hg.): Brief – E-Mail – SMS. Vermittlungskulturen im Wandel. Frankfurt/M./ Berlin u. a. 2003, S. 111-146.
  • Sülzle, Almut (2001): Einsame neue Welt? Einsamkeitsmythos und Alltagspraxis – kulturwissen-schaftliche Anmerkungen zur Internetnutzung, In: kommunikation@gesellschaft 2 (2001) Beitrag 6.
  • Schönberger, K. (2001): Der Internetforscher im eigenen Feld. Der Fall Claudio Belmonte oder die Unmöglichkeit, ohne die Ausnahme die Regel zu denken. In: Eisch, Katharina/Hamm, Marion (Hg.): Die Poesie des Feldes. Beiträge zur ethnographischen Kulturanalyse. Tübingen (Tübinger Vereinigung für Volkskunde), S. 184-195.
  • Schönberger, K. (2001): Der Mensch als Maschine. Flexibilisierung der Subjekte und Härtnäckigkeit des Technikdeterminismus, in: Das Argument 43 (2000), 238, S. 812-823.
  • Schönberger, K. (2000): Internet und Netzkommunikation im sozialen Nahbereich. Anmerkungen zum langen Arm des real life, in: forum medienethik 2/2000: Netzwelten, Menschenwelten, Lebenswelten. Kommunikationskultur im Zeichen von Multimedia, S. 33-42.
  • Schönberger, K. (1999): Internet zwischen Spielwiese und Familienpost. Doing Gender in der Netznutzung. In: von Hebecker, E. u.a. (Hg.): Neue Medienumwelten. Zwischen Regulierungsprozessen und alltäglicher Aneignung.Frankfurt/New York, S. 249-267.
  • Schönberger, K. (1999): Neue Online-KommunikationspartnerInnen? Qualitative und quantitative Zugänge. In: Reips, U.-D. (Eds./Hrsg.): Current Internet Science. Trends, Techniques, Results. Aktuelle Online-Forschung. Trends, Techniken, Ergebnisse.
  • Schönberger, K. (1998): The Making of the Internet. Befunde zur Wirkung und Bedeutung medialer Internetdiskurse, in: Rössler, P. (Hg.): Online-Kommunikation. Beiträge zur Nutzung und Wirkung. Opladen, S. 65-84.
  • Roller, Franziska/Schönberger, Klaus: Vom aufrechten Gang zum Cybers(chl)urfen. Kurze Kritik des Großen Digitalen Abgesangs auf die Stadt. In: Stadtrat (Hg.): Umkämpfte Räume. Hamburg, Berlin, Göttingen 1998, S.
    169-178.